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Kosmetik ganz natürlich konservieren?

Unsere selbst gerührte Kosmetik ist die frischeste und für unsere Haut wohl die gesündeste kosmetische Pflege, die wir ihr zukommen lassen können.

Hydrolate, frische Pflanzenauszüge und Tinkturen, herrlich pflegende Pflanzenöle und eine Vielzahl an Vitaminen und Zusätzen machen die perfekte Pflege aus. Jedoch besteht bei diesen frischen und pflanzlichen Rohstoffen ohne chemischen Einsatz eine große Gefahr der Verderblichkeit – diese Tatsache macht es fast unumgänglich, unsere Produkte zu konservieren.

Ob es Alternativen zu klassischen Konservierungsmitteln wie Rokonsal, Biokons und Pentylene Glycol gibt, das möchte ich euch in diesem Beitrag vermitteln.

Immer wieder werde ich nach „völlig natürlichen“ Konservierungsmitteln gefragt, häufig finden sich in einigen Rezepten bzw. Herstellungsanleitungen, die man online findet oder in Büchern liest, ätherische Öle und andere „konservierende“ Substanzen als empfohlene Konservierung für naturkosmetische Formulierungen.


Wenn man sich dann nicht genau mit der Verunreinigung von Kosmetika mit Bakterien, Pilzen, Hefen und anderen unliebsamen Begleitern auseinandersetzen möchte, dann ist man ohne Frage schnell verleitet, auf synthetische Konservierung zu verzichten und den "natürlichen" Weg zu wählen.

Dies bedeutet aber nicht nur eine wesentlich schnellere Verdeblichkeit der kosmetischen Formulierungen, die eine Wasserphase beinhalten, sondern birgt auch Gefahren: nämlich die, dass man Kosmetikprodukte anwendet, die möglicherweise bereits mit Mikroorganismen kontaminiert sind (ohne dass dies mit dem freien Auge sichtbar ist) und sich diese fröhlich "ins Gesicht schmiert".


Die Haut reagiert dann: Rötungen, Brennen und Jucken sind wohl noch die erträglichsten Erscheinungen, es kann aber auch schnell ernst werden, denn Mikroorganismen vermehren sich unheimlich schnell und wandern durch kleine Hautverletzungen (Schnitte, Risse, trockene Hautstellen) ganz schnell in unseren Körper.


Wenn eine Konservierung nicht (oder nur unzureichend) gemacht wird, ebnet man folgenden Gästen den Weg:


🦠 Bakterien:

  • Staphylococcus aureus ➤ Kann Hautinfektionen verursachen – gefährlich v. a. bei kleinen Wunden (nach der Rasur oder bei besonders trockenen Hautstellen) dringen diese schnell in die Haut ein und können teils schwere Infektionen verursachen

  • Pseudomonas aeruginosa ➤ Besonders problematisch; wächst gerne in wasserhaltigen Kosmetikprodukten – kann bei empfindlichen Hauttypen oder geschwächtem Immunsystem ernsthafte Infektionen auslösen

  • Escherichia coli (E. coli) ➤ Ein Hinweis auf fäkale Verunreinigung – sollte nie in Pflegeprodukten vorkommen, hatten wir aber alles schon!


🍄 Pilze & Hefen:

  • Candida albicans ➤ Hefepilz, der z. B. Haut- oder Schleimhautprobleme verursachen kann

  • Aspergillus spp .➤ Schimmelpilz, potenziell toxisch bei längerer Exposition

  • Penicillium spp. ➤ Ebenfalls ein Schimmelpilz, kann Allergien auslösen


Alle Kosmetikprodukte, die Wasser (also eine Wasserphase in Form von Hydrolaten oder destilliertem Wasser) enthalten, müssen konserviert werden!


Wenn du die Menge des klassischen Konservierungsmittels reduzieren möchtest, deine Kosmetik nur in Kleinstmengen herstellst und diese immer im Kühlschrank lagerst oder einfach wagemutig bist, dann gibt es (meiner Meinung nach) folgende Zusätze, die als „haltbarkeitsverlängernd“, nicht aber als „konservierend“ angesehen werden können:


Vitamin E (Tocopherol)


Um Ölmischungen länger haltbar zu machen (Mischung aus Pflanzenölen oder Mischungen von Pflanzenölen – so genannten Trägerölen- und ätherischen Ölen) kann man eine geringe Menge Vitamin E zusetzen. Dieses Vitamin stabilisiert die Mischung. Man verwendet ca. 10 Tropfen auf 100ml Öl(mischung).

Sobald du Wirkstofföle (wie Wildrosenöl, Brokkolisamenöl, Kaktusfeigenöl usw.) verwendest, lagere die Ölmischung unbedingt im Kühlschrank. Eine tiefe Temperatur verlangsamt das Ranzigwerden und erschwert es Mikroorganismen zu wachsen.


Alternativ gibt es „Antiranz“ am Markt, welches das Ranzigwerden von Pflanzenölen verhindert bzw. verzögert. Die Herstellung erfolgt synthetisch aus Vitamin E (Tocopherol), einem Vitamin C-Derivat, Zitronensäure und Lecithinen.

Die Einsatzmenge beträgt ca. 6 Tropfen auf 100ml Pflanzenöl.

In einer kosmetischen Formulierung verlängert eine Dosis von ca. 5% Vitamin E (gerechnet auf die Gesamtmenge der Öle) die Haltbarkeit um ca. 2-3 Wochen bei kühler Lagerung (im Kühlschrank).


Urea (Harnstoff)


Urea wird gerne in Kombination mit Kaliumsorbat zur Konservierung eingesetzt, jedoch ist die antimikrobielle Wirkung von Urea nach wie vor unsicher und auch die Einsatzkonzentration für eine verlässliche Konservierung weitestgehend unbekannt.

In höherer Konzentration (ab ca. 10 % der Gesamtformulierung) soll Urea das Wachstum mancher Mikroorganismen hemmen können, vor allem bestimmter Bakterien - aber in welcher Formulierung (abgesehen von Schrundencremen bei stark verhornten Fußsohlen) verwenden wir denn eine derart hohe Urea-Konzentration?



• Glycerin


Glycerin hat nur in hoher Konzentration eine ausreichende antimikrobielle Wirkung, aber es ist mir nicht bekannt, ab welcher Konzentrations"untergrenze" die konservierende Wirkung eintritt.

In sehr hohen Konzentrationen (ab ca. 50–60 % der Gesamtformulierung) könnte Glycerin das Wachstum von Mikroorganismen hemmen, weil es ihnen das Wasser entzieht - aber auch diese Konzentration ist unrealistisch. In unseren kosmetischen Formulierungen liegt der Glycerinanteil meist bei 2–10 % der Gesamtformulierung– das reicht bei Weitem nicht aus, um Bakterien, Hefen oder Schimmelpilze abzuhalten.

Als Konservierungsmittel kann man Glycerin deshalb nicht bezeichnen.



Benzoe Siam


Einige ätherische Öle zeigen eine antimikrobielle Wirkung, einzelne ätherische Öle wirken mit ihren Inhaltsstoffen jedoch nur gegen spezifische Stämme – man müsste also mit einer Mischung aus vielen ätherischen Ölen arbeiten, um eine „Breitbandwirkung“ gegen alle möglich vorkommenden Mikroorganismen zu erzielen.

Als leicht antimikrobiell gelten ätherische Öle mit Bestandteilen wie Thymol, Eukalyptol, Carvacrol, Eugenol und Isoeugenol usw.

Als leicht haltbarkeitsverlängernd kann man bei Benzoe Siam seine Benzoesäure bezeichnen, gerne wird es in Ölmischungen eingesetzt, wo es auch in geringerer Konzentration das Ranzigwerden verzögern kann, aber Achtung: Benzoe Siam führt bei sensiblen Hauttypen zu Irritationen!

Auch stehen einige von ihnen entweder auf dem Index der kosmetischen Allergene

der Europäischen Kosmetikrichtlinie oder bergen das Risiko einer hautsensibilisierenden Wirkung bei effektiver, also wirklich konservierender, Dosierung.

Leider wäre die Dosierung für ein naturkosmetisches Produkte (die man auch hier wieder nicht genau angeben kann) so hoch, dass es für unsere Hautgesundheit nicht mehr vertretbar wäre.



• Natürliche Säuren


Sorbinsäure, Salicylsäure, Benzoesäure, Zitronensäure – dies sind alles Säuren, die man gerne in Kombination mit anderen Konservierungsmitteln einsetzen könnte, eine alleinige Konservierung mit diesen ist jedoch nicht ratsam, da die Einsatzkonzentration zu hoch zu bemessen wäre und dies unserer Hautgesundheit schaden würde.

Außerdem findet man keine Quellen, die auf eine verlässliche Konservierung hinweisen und für den Selbstversuch (ohne heimisches Labor) ist mir das zu riskant für meine Hautgesundheit.

Säuren wie Milchsäure oder Zitronensäure senken zwar den pH-Wert eines naturkosmetischen Produktes - wenn gewünscht auch in einen Bereich, in dem sich Mikroorganismen schwer vermehren können, aber ob man dann genau diesen pH-Bereich für seine Kosmetikprodukte haben möchte, steht auf einem anderen Blatt.



Pflanzenextrakte


Hier ist darauf zu achten, dass diese in hochprozentigem Alkohol (beispielweise Weingeist) angesetzt wurden, dieser hat von Natur aus eine konservierende Wirkung.

Leider haben wir auch bei dieser Art der Haltbarkeitsverlängerung das Problem der Dosierung: bei hochprozentigem (ca. 96%igem) Alkohol sollte man auf eine Dosierung von ca. 12% der Wasserphase kommen, bei einer Creme mit 100g Gesamtmenge und einem Wasseranteil von 60g wären das 7,2g 96%igem Alkohol bzw. Pflanzenextrakt. Das ist relativ viel und könnte bei trockener, empfindlicher Haut sowie bei Babyhaut problematisch sein.



Grapefruitkernextrakt


Das Grapefruitkern-Extrakt wird aus den Kernen der Grapefruit hergestellt und hat leicht antimikrobielle Eigenschaften, die man sich besonders in der Pflege von akne-geplagter Haut und zur Reduktion von Körpergeruch (in Deos) zu Nutze macht.

Über dieses Extrakt gibt es seit den 90ern viele DIY-Rezepte und Naturkosmetik-Tipps, die Grapefruitkernextrakt als natürlichen Konservierer empfehlen, denn einige GKE-Produkte zeigen antimikrobielle Wirkung – allerdings nicht wegen der Grapefruit, sondern wegen zugesetzter synthetischer Konservierungsstoffe wie Benzethoniumchlorid oder Triclosan (oft nicht deklariert).

Echter Grapefruitkernextrakt (ohne synthetische Zusätze) hat kaum konservierende Wirkung - zahlreiche Studien zeigen, dass „natürlicher“ GKE nicht zuverlässig gegen Bakterien, Hefen oder Schimmel wirkt. Viele käufliche GKE-Produkte sind nicht deklarationssicher oder enthalten unerwünschte Stoffe, die in zertifizierter Naturkosmetik verboten sind - also besser die Finger davon lassen.



Fazit

Leider kann man bei all diesen haltbarkeitsverlängernden Rohstoffen keine verlässliche Dosierung angeben, die Haltbarkeit ist bei dieser Art von „Konservierung“ immer abhängig von den restlichen Rohstoffen (die vielleicht an sich schon eine leichte konservierende Wirkung aufweisen), die Menge der Wasserphase und/oder ein erhöhter Einsatz an (alkoholhaltigen) Pflanzenextrakten. Auch spielt die Lagerungstemperatur und die gute Herstellungspraxis in punkto Desinfektion etc. eine große Rolle.



Du siehst schon: ich bin kein Fan von "natürlicher Haltbarkeitsverlängerung", denn ich möchte verlässlich konservierte Produkte, die ich weder kühl lagern noch mich um die Haltbarkeit sorgen muss.

Auch sind bereits zahlreiche naturkosmetik-konforme Konservierunsmittel am Markt, die wirklich toll sind und unsere Hautgesundheit unterstützen - aber zu diesem Thema beim nächsten Beitrag mehr.


Aber es gibt einige vielversprechende, wenn auch noch nicht ausgewachsene Alternativen, wenn du ohne synthetische Konservierungsmittel auskommen möchtest, du bereit bist, deine kosmetischen Formulierungen im Kühlschrank zu lagern und experimentierfreudig bist:



  • Leucidal (Leuconostoc-Retin)


auch unter dem Markennamen "Leucidal® Liquid" bekannt - dies ist ein antibakterieller sowie antimykotischer Konservierungsstoff, der das Wachstum von Bakterien, Hefepilzen und Schimmel in selbst gemachter Naturkosmetik verhindern soll.

Bei Leucidal handelt es sich um ein 100% natürliches Produkt, das durch die Fermentation der Rettichwurzel mit den Bakterien Leuconostoc Kimchii (Milchsäurebakterie) hergestellt wird. L Kimchii wird auch in der traditionellen Herstellung von "Kimchi" verwendet (fermentierter Chinakohl, der in der koreanischen Küche sehr beliebt ist).


Leucidal ist ein sehr gut hautverträglicher, nicht reizenden Konservierungsstoff, der darüber hinaus Peptide mit antibakterieller Wirkung enthält, die sowohl Feuchtigkeit spenden als auch die Haut geschmeidig machen.

Dosierung: 2 - 4 % als Konservierungsmittel für 2 bis 3 Monate bei optimalen Herstellungs- und Konservierungsbedingungen. In Kombination mit anderen Konservierungsmitteln 2 %, wenn nur Leucidal verwendet wird 3 - 4 %.


Online bei Camassia Naturkosmetik oder bei Ekokoza erhältlich


Aber - ja, leider, es kommt ein großes Aber: In unabhängigen Untersuchungen wurde festgestellt, dass Leucidal eine unzureichende Konservierungs-Zuverlässigkeit aufweist und auch in vielen Foren liest man Berichte über einen schnellen Verderb der Kosmetikprodukte und der allgemeine Tenor unter den Selber-Rührer/Innen ist ausgesprochen negativ, was die Konservierungsleistung betrifft.



  • Pflanzliche CO2-Extrakte zur Unterstützung eines klassischen Konservierungsmittels


Einige Pflanzenxtrakte, die mittels einem so genannten CO2-Verfahren hergestellt werden, können das Konservierungssystem von kosmetischen Produkten unterstützen und damit die benötigten synthetischen Konservierungsmittel reduzieren.


Was ist die CO2-Extraktion?

Die CO₂-Extraktion ist ein modernes und sehr effizientes Verfahren zur Gewinnung von Wirkstoffen aus Pflanzen, z. B. für ätherische Öle, Cannabinoide (wie CBD), Aromen oder andere Pflanzenstoffe. Sie nutzt überkritisches Kohlendioxid (CO₂) als Lösungsmittel. Überkritisch bedeutet, das CO₂ wird in einem Zustand gebracht, der zwischen flüssig und gasförmig liegt.


Wie läuft die Extraktion ab?

  1. Pflanzenmaterial wird in einen Extraktionsbehälter gegebenDas können Blätter, Blüten, Wurzeln oder andere Pflanzenteile sein.

  2. CO₂ wird unter hohem Druck und Temperatur in den überkritischen Zustand gebracht.

  3. Das überkritische CO₂ durchströmt das Pflanzenmaterial. Es löst dabei fettlösliche (lipophile) Stoffe wie ätherische Öle, Wachse, Cannabinoide etc.

  4. Trennung in einem Abscheider:Am Ende der Leitung wird Druck und Temperatur gesenkt → CO₂ wird wieder gasförmig und trennt sich von den gelösten Pflanzenstoffen.

  5. CO₂ wird recycelt, und das Extrakt bleibt zurück.


Curcuma xanthorrhiza CO2-Extrakt

Ein Extrakt aus dieser Kategorie ist erwähnenswert - speziell für die Anwendung in der Mundpflege. Es handelt sich um ein Curcuma xanthorrhiza CO2 Extrakt, der 80-90%

ätherisches Öl sowie etwa 25% Xanthorrhizol beinhaltet, aber keine gelb färbende Curcuminoide. Die Gattung Curcuma gehört zu der großen Familie der Zingiberaceae, zu der auch bekannte Arten wie Ingwer, Kardamom oder Galgant gehören.

Curcuma xanthorrhiza ist eine auf Java, Bali und den Molukken heimische Pflanze. Obwohl die Sorte Curcuma xanthorrhiza nicht so bekannt ist wie Curcuma longa (Kurkuma) ist, wird sie seit jeher in Lebensmitteln verwendet.

Während alle Curcumas in Zahnpflegeprodukten bei schlechtem Atem verwendet werden, ist interessant, dass sich Xanthorrhizol als wirksames Mittel gegen orale Krankheitserreger, unter anderem Streptococcus mutans, dem Hauptverursacher von Zahnkaries, bewiesen hat.

Xanthorrhizol tötet die Keime innerhalb von Minuten und in einer Dosierung von nur 5 µg/ml.


Neben diesen positiven Eigenschaften in der Mundhygiene hebt ein großer Produzent dieses Extrakts auch die anti-entzündliche und entgiftende Wirkung dieses Extrakts hervor: es wird daher für zu Rötungen neigender Haut, bei unreiner Haut und Mischhaut sowie zur Narbenpflege und bei ekzematischen Hautzuständen empfohlen.


Erhältlich bei Feeling:



Bartflechten-CO2-Extrakt

Das Extrakt der Bartflechte (Usnea Barbata (Lichen) Extract) ist ein wirkungsvoller Inhaltsstoff, der zunehmend in modernen Hautpflegeprodukten zum Einsatz kommt. Es zeichnet sich insbesondere durch seine stark feuchtigkeitsspendenden und antioxidativen Eigenschaften aus, die es ideal für Anti-Aging-Formulierungen und regenerierende Pflegeprodukte machen.

Dank seiner Fähigkeit, die Hautbarriere zu stärken und die Haut intensiv mit Feuchtigkeit zu versorgen, eignet sich dieses Extrakt hervorragend für Produkte, die die Elastizität der Haut fördern und sie vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen sollen. Zusätzlich wirkt es entzündungshemmend und trägt so zur Beruhigung sensibler oder gereizter Haut bei.

Dieses Extrakt eignet sich hervorragend als wirkungsvoller Inhaltsstoff für hochwertige Salben, Cremes, Tinkturen, Badezusätze und kosmetische Produkte gegen Schuppen. Es überzeugt sowohl bei unreiner Haut, oberflächlichen Hautverletzungen und Akne als auch als natürlicher Wirkstoff in Deodorants.


Aber nicht nur das: die symbiotische Balance zwischen zwei Organismen, der der Pilze und der Algen macht das Bartflechten-Extrakt zu einem wirkungsvollen antimiktobiellen Zusatz in kosmetischen Formulierungen.

Seine antibiotische Aktivität und seine co-konservierende Wirkung verdankt es hauptsächlich der Isninsäure, die in einem guten Bartflechtenextrakt möglichst hoch enthalten sein sollte, um es als Co-Konservierer einsetzen zu können.


Erhältlich bei Dragonspice als Pulver:



Johanniskraut-CO2-Extrakt (Hypericum perforatum)

Das Johanniskraut-Extrakt (Hypericum Perforatum Extract) ist ein vielseitiger Wirkstoff, der sich besonders für anspruchsvolle Hautpflegeprodukte eignet. Es ist bekannt für seine feuchtigkeitsspendenden, antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften – ideal für Anti-Aging- und regenerierende Pflegeformeln.

Durch die Stärkung der Hautbarriere und seine beruhigende Wirkung auf empfindliche Haut unterstützt das Johanniskraut-Extrakt die Hautgesundheit nachhaltig. Zudem hilft es, die Hautelastizität zu fördern und vor Umwelteinflüssen zu schützen.

Ob in Cremes, Seren oder Lotionen – dieser pflanzliche Wirkstoff ist eine wertvolle Ergänzung für selbst gemachte Hautpflegeprodukte, die auf Wirksamkeit und Natürlichkeit setzen.


Seine antibakteriellen und antimikrobiellen Eigenschaften – vor allem durch den enthaltenen Wirkstoff Hyperforin – können das Mikrobiom auf der Haut regulieren und mikrobielle Belastungen in einer Formulierung leicht hemmen. Studien zeigen eine gute Wirkung des Johanniskraut Co2-Extrakts gegen einige Staphylokokken und Bakterien.


Sekundäre konservierende Wirkung: In Kombination mit anderen natürlichen Inhaltsstoffen (wie ätherischen Ölen oder Extrakten mit ähnlichen Eigenschaften) kann Johanniskraut helfen, das mikrobielle Wachstum zu verlangsamen – aber es ersetzt keine klassischen Konservierungssysteme, vor allem nicht bei wasserhaltigen Produkten.

Oxidationsschutz: In rein ölbasierten Formulierungen (z. B. Johanniskrautöl in Salben) kann es helfen, oxidative Prozesse zu verlangsamen und damit auch die Haltbarkeit eines Produkts positiv beeinflussen.


Hopfen-CO2-Extrakt (Humulus lupulus) Die konservierende Wirkung von Hopfen beruht auf verschiedenen sekundären Pflanzenstoffen, darunter:


Humulon und Lupulon (bittere Harzstoffe):

Diese Verbindungen wirken antibakteriell, besonders gegen grampositive Bakterien wie Staphylococcus aureus – ein häufiger Verursacher von Hautunreinheiten und Produktverderb.

Polyphenole & Flavonoide:

Diese antioxidativen Stoffe hemmen das Wachstum von Mikroorganismen und schützen vor oxidativem Abbau von Inhaltsstoffen (z. B. pflanzliche Öle).

Ätherische Öle im Hopfen (wie Myrcen oder Humulen):

Wirken leicht fungizid und antimikrobiell – also gegen Schimmel und Bakterien.


Hopfenextrakte oder -tinkturen werden meist in Kombination mit anderen konservierenden Pflanzenextrakten verwendet und sind in wasserarmen oder ölbasierten Produkten besonders effektiv (wo mikrobielles Wachstum ohnehin langsamer ist). Das Hopfen CO2-Extrakt eignet sich aber nur als Teil eines „natürlichen Konservierungssystems“ -

Das Hopfen-Extrakt allein reicht nicht aus, um ein kosmetisches Produkt vollständig vor mikrobiellem Verderb zu schützen – vor allem bei Produkten mit hohem Wasseranteil nicht. Hier braucht es entweder zusätzliche konservierende Substanzen oder eine sehr sorgfältige Hygienestrategie bei der Herstellung und Verpackung sowie eine kühle Lagerung und rasche Aufbrauchszeit.



Wenn du aber unbedingt auf Konservierungsmittel verzichten möchtest und trotzdem gute, saubere Kosmetikprodukte herstellen möchtest, dann kannst du diesen Weg wählen:


Greife auf wasserfreie Formulierungen zurück (ölbasierte Gele "Ölgele", Balsame, Ölmischungen oder feste Waschstücke, so genannte "Bars" beinhalten keine Wasserphase und müssen daher auch nicht konserviert werden).

Auch zu diesem Thema liest du bald mehr!


Auch pulverige Zubereitungen (Körperpuder, Deopuder, Zahnputz-Pulver etc.) benötigen kein Konservierungsmittel, da sie keine Wasserphase haben.

Peelings, die Salz enthalten, konservieren sich mit dem Natriumchlorid selbst.


Andere Alternativen gibt es für mich sinnvollerweise nicht und ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Beitrag einen aktuellen Überblick über die Möglichkeiten der Co-Konservierung mit rein pflanzlichen Wirkstoffen geben!



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